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61. Kongress der DGGG· Frauengesundheit: Verantwortung – Perspektiven  Stuttgart 2016

Grußworte – Präsident des BVF

Dr. Christian Albring  Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Präsident des BVF
6                      schon lange besetzen die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburts-
                       hilfe e.V. (DGGG) nicht mehr ausschließlich die wissenschaftlichen und der
                       Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) nicht mehr ausschließlich die politi-
                       schen Themen des Faches. Die Realität verlangt von beiden Vereinen beide Be-
                       reiche zu besetzen. Da liegt es nahe bzw. ist es geboten, in jeder nur möglichen
                       Weise zusammenzuarbeiten, um das Fach in seiner Gesamtheit und Schönheit
                       zu wahren, zu stabilisieren und weiter zu entwickeln. Die Vorstände der beiden
                       Vereine arbeiten bereits in mehreren Bereichen eng zusammen und wollen und
                       werden die dem Fachgebiet dienende Kooperation weiter ausdehnen.

                       Das gilt auch für gemeinsame Veranstaltungen. Denn Meetings bieten die gro-
                       ße Gelegenheit für FrauenärztInnen aus Klinik und Praxis, einander auf allen
                       Ebenen kennen zu lernen, Gemeinsamkeiten zu erkennen und Ziele zu postu-
                       lieren. Die größte Möglichkeit dafür bietet der Kongress der DGGG. Seine An-
                       gebote sind aktuell, vielfältig und umfassend. Von der reinen Wissenschaft bis
                       hin zur praktischen Umsetzung, von der Grundlage bis zur Innovation ist alles,
                       was das „Gynäkologenherz“ begehrt, zu finden.

                       Gemeinsam betreffen die Mitglieder von BVF und DGGG auch die Umwälzun-
                       gen, die 2017 für alle 10.000 ambulant tätigen – aber auch für die sich zu-
                       künftig niederlassenden – KollegInnen bevorstehen. Sie sind dramatisch und
                       werden womöglich unseren Patientinnen schaden. Trotz der weltweit besten
                       Zahlen in der Reduzierung der Inzidenz des Zervixkarzinoms in Deutschland
                       versucht der GKV-Spitzenverband, unterstützt von Protagonisten aus Medizin
                       und Industrie, das System der Krebsfrüherkennung Frauen (KFU) umzustoßen.
                       Die Gefahr der Inzidenzsteigerung und der wahrscheinlichen Auswirkungen auf
                       die ganzheitliche KFU wird dabei aus scheinbar wissenschaftlichen Gründen
                       ignoriert. Leider wird aus der aktuellen Literatur und den Gutachten nur zu
                       deutlich, dass diese Gründe vorgeschoben sind.

                       Solche Aussichten werden unsere Nachwuchssorgen nicht verbessern. Die
                       Organisation der koordinierten Weiterbildung in Klinik und Praxis ist für die
                       Zukunft unabdingbar. Längst schon kann die Weiterbildung an den meisten
                       Häusern nicht umfassend vermittelt werden. DGGG und BVF müssen schnell
                       zu Lösungen kommen, um die Versorgung der Mädchen und Frauen mit einer
                       ausreichenden Zahl an KollegInnen in Klinik und Ambulanz aufrecht erhalten
                       zu können.

                       Der BVF fordert gemeinsam mit der DGGG alle selbständigen und angestellten
                       KollegInnen auf, sich vier Tage der entspannten Fort- und Weiterbildung in
                       Stuttgart zu gönnen. Patientinnen, aber auch die (Träger der) Institutionen und
                       Chefärzte profitieren gleichermaßen von hervorragend ausgebildeten Ärzten.

                       Mit herzlichen kollegialen Grüßen

                       Ihr Christian Albring
                       Präsident des BVF
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